...möchte ich euch schon mal ein frohes Weihnachtsfest wünschen.
Genießt die Familienzeit im Kreise eurer Lieben.
Nehmt euch Zeit füreinander und lasst die Hektik des Alltags mal draußen vor der Tür!
Hier für euch schon mal zum Einstimmen eine kleine Weihnachtsgeschichte,
nehmt euch eine Tasse Kaffee oder Tee verzieht euch auf die Couch
und genießt den kleinen Augenblick.
Der Christbaumständer
Verfasser unbekannt
Beim Aufräumen des Dachbodens - ein paar Wochen vor Weihnachten -entdeckte
ein Familienvater in einer Ecke einen ganz verstaubten, uralten
Weihnachtsbaumständer.
Es war ein besonderer Ständer mit einem
Drehmechanismus und einer eingebauten Spielwalze.
Beim
vorsichtigen Drehen konnte man das Lied "O du fröhliche" erkennen.
Das musste der Christbaumständer sein, von dem Großmutter immer erzählte, wenn
die Weihnachtszeit herankam. Das Ding sah
zwar fürchterlich aus, doch da kam ihm ein wunderbarer Gedanke. Wie würde sich
Großmutter freuen, wenn sie am Heiligabend vor dem Baum säße und dieser sich
auf einmal wie in uralter Zeit zu drehen begänne und dazu "O du
fröhliche" spielte. Nicht nur Großmutter,
die ganze Familie würde staunen.
Es gelang ihm, mit dem antiken Stück ungesehen in seinen Bastelraum zu verschwinden. Gut gereinigt, eine neue Feder, dann müsste der Mechanismus wieder funktionieren, überlegte er. Abends zog er sich jetzt geheimnisvoll in seinen Hobbyraum zurück, verriegelte die Tür und werkelte. Auf neugierige Fragen antwortete er immer nur "Weihnachtsüberraschung!" Kurz vor Weihnachten hatte er es geschafft. Wie neu sah der Ständer aus, nachdem er auch noch einen Anstrich erhalten hatte.
Jetzt aber gleich los und einen prächtigen Christbaum besorgen, dachte er. Mindestens zwei Meter sollte der messen. Mit einem wirklich schön gewachsenen Exemplar verschwand Vater dann in seinem Hobbyraum, wo er auch gleich einen Probelauf startete. Es funktionierte alles bestens! Würde Großmutter Augen machen!
Endlich war Heiligabend. "Den Baum schmücke ich
alleine", tönte Vater. So aufgeregt war er lange nicht mehr. Echte Kerzen
hatte er besorgt, alles sollte stimmen. "Die werden Augen machen",
sagte er bei jeder Kugel, die er in den Baum hing. Vater hatte wirklich an alles
gedacht. Der Stern von Bethlehem saß
oben auf der Spitze, bunte Kugeln, Naschwerk und Wunderkerzen waren
untergebracht, Engelhaar und Lametta dekorativ aufgehängt.
Die Feier konnte beginnen.
Vater schleppte für Großmutter den großen Ohrensessel herbei. Feierlich wurde sie geholt und zu ihrem Ehrenplatz geleitet. Die Stühle hatte er in einem Halbkreis um den Tannenbaum gruppiert. Die Eltern setzten sich rechts und links von Großmutter, die Kinder nahmen außen Platz.
Vater schleppte für Großmutter den großen Ohrensessel herbei. Feierlich wurde sie geholt und zu ihrem Ehrenplatz geleitet. Die Stühle hatte er in einem Halbkreis um den Tannenbaum gruppiert. Die Eltern setzten sich rechts und links von Großmutter, die Kinder nahmen außen Platz.
Jetzt kam Vaters großer Auftritt. Bedächtig zündete er
Kerze für Kerze an, dann noch die Wunderkerzen.
"Und
jetzt kommt die große Überraschung", verkündete er, löste die Sperre am
Ständer und nahm ganz schnell seinen Platz ein.
Langsam drehte sich der Weihnachtsbaum, hell spielte
die Musikwalze "O du fröhliche". War das eine Freude! Die Kinder
klatschten vergnügt in die Hände. Oma hatte Tränen der Rührung in den Augen.
Immer wieder sagte sie: "Wenn Großvater das noch erleben könnte, dass ich
das noch erleben darf."
Mutter war stumm vor Staunen.
Eine ganze Weile schaute die Familie beglückt und
stumm auf den sich im Festgewand drehenden Weihnachtsbaum, als ein schnarrendes
Geräusch sie jäh aus ihrer Versunkenheit riss.
Ein Zittern
durchlief den Baum, die bunten Kugeln klirrten wie Glöckchen. Der Baum fing an,
sich wie verrückt zu drehen.
Die Musikwalze
hämmerte los. Es hörte sich an, als wollte "O du fröhliche" sich
selbst überholen. Mutter rief mit überschnappender Stimme: "So tu doch
etwas!"
Vater saß wie versteinert, was den Baum nicht davon abhielt, seine
Geschwindigkeit zu steigern. Er drehte sich so rasant, dass die Flammen hinter
ihren Kerzen her wehten. Großmutter bekreuzigte sich und betete.
Dann
murmelte sie: "Wenn das Großvater noch erlebt hätte."
Als Erstes löste sich der Stern von Bethlehem, sauste wie ein Komet durch das Zimmer, klatschte gegen den Türrahmen und fiel dann auf Felix, den Dackel, der dort ein Nickerchen hielt. Der arme Hund flitzte wie von der Tarantel gestochen aus dem Zimmer in die Küche, wo man von ihm nur noch die Nase und ein Auge um die Ecke schielen sah. Lametta und Engelhaar hatten sich erhoben und schwebten wie ein Kettenkarussell am Weihnachtsbaum. Vater gab das Kommando "Alles in Deckung!"
Ein
Rauschgoldengel trudelte losgelöst durchs Zimmer, nicht wissend, was er mit
seiner plötzlichen Freiheit anfangen sollte. Weihnachtskugeln, gefüllter
Schokoladenschmuck und andere Anhängsel sausten wie Geschosse durch das Zimmer
und platzten beim Aufschlagen auseinander.
Die Kinder hatten hinter Großmutters Sessel Schutz gefunden. Vater und Mutter lagen flach auf dem Bauch, den Kopf mit den Armen schützend. Mutter jammerte in den Teppich hinein: "Alles umsonst, die viele Arbeit, alles umsonst!" Vater war das alles sehr peinlich. Oma saß immer noch auf ihrem Logenplatz, wie erstarrt, von oben bis unten mit Engelhaar und Lametta geschmückt.
Die Kinder hatten hinter Großmutters Sessel Schutz gefunden. Vater und Mutter lagen flach auf dem Bauch, den Kopf mit den Armen schützend. Mutter jammerte in den Teppich hinein: "Alles umsonst, die viele Arbeit, alles umsonst!" Vater war das alles sehr peinlich. Oma saß immer noch auf ihrem Logenplatz, wie erstarrt, von oben bis unten mit Engelhaar und Lametta geschmückt.
Ihr
kam Großvater in den Sinn, als dieser 14-18 in den Ardennen in feindlichem Artilleriefeuer
gelegen hatte. Genau so musste es gewesen sein. Als gefüllter
Schokoladenbaumschmuck an ihrem Kopf explodierte, registrierte sie trocken
"Kirschwasser" und murmelte: "Wenn Großvater das noch erlebt
hätte!"
Zu allem jaulte die
Musikwalze im Schlupfakkord "O du fröhliche", bis mit einem ächzenden
Ton der Ständer seinen Geist aufgab.
Durch den plötzlichen Stopp neigte sich der Christbaum
in Zeitlupe, fiel aufs kalte Buffet, die letzten Nadeln von sich gebend.
Totenstille!
Großmutter, geschmückt wie nach einer New Yorker
Konfettiparade, erhob sich schweigend. Kopfschüttelnd begab sie sich, eine
Lamettagirlande wie eine Schleppe tragend, auf ihr Zimmer. In der Tür stehend sagte sie:
"Wie gut,
dass Großvater das nicht erlebt hat!"
Mutter, völlig aufgelöst zu Vater: "Wenn ich mir diese Bescherung ansehe, dann ist deine große Überraschung wirklich gelungen."
Mutter, völlig aufgelöst zu Vater: "Wenn ich mir diese Bescherung ansehe, dann ist deine große Überraschung wirklich gelungen."
Andreas meinte: "Du, Papi, das war echt stark!
Machen wir das jetzt Weihnachten immer so?"
Lustig, gell!? Lach! Ich hoffe euer Weihnachtsfest verläuft reibungslos
und ohne irgendwelche Pannen!
Habt eine schöne Zeit ihr Lieben
eure Tanja